Atelier- und Galeriehaus DEFET - Marianne und Hansfriedrich Defet Stiftung

HISTORIE

"Von der da Vinci Künstlerpinselfabrik zum Atelier- und Galeriehaus Defet" – eine Rückbesinnung von Hans-Friedrich Defet.
In nahezu 50 Jahren und in sechs Bauabschnitten entstand ab 1954 der heutige Gebäudekomplex an der Gustav-Adolf-Straße 33 / Ecke Leoploldstraße 71, der bis Mai 2006 Firmensitz und Produktionsstätte der da Vinci Künstlerpinselfabrik Defet GmbH und über Jahrzehnte das Domizil der Galerie Defet war. Nun beherbergt der Komplex das Atelier- und Galeriehaus Defet. Bis Ende der 50er Jahre prägten in den Nürnberger Stadtteilen Schweinau und St. Leonhard Kleingärten das Bild des heute dicht bebauten Gebietes.

Dort erwarb 1953 die damalige Defet KG hier ca. 1.500 m2 Grund und errichtete im folgenden Jahr ihr erstes Betriebs- und Bürogebäude. Mit der Realisierung des zweiten Bauabschnittes 1964 konnte auch die Idee, jungen Künstlern ein Forum zu schaffen, realisiert werden. Zudem war die inzwischen expandierende Firma in der Lage, jungen Akademieabgängern ein Reise-Stipendium und eine Ausstellung zu ermöglichen.

Den Anfang bildete 1965 der Akademieabgänger Werner Knaupp mit Federzeichnungen und Aquarellen die während seines Stipendium-aufenthaltes in der Sahara entstanden. In den folgenden Jahren folgten viele weitere Präsentationen, die teilweise sogar den Fertigungsbereich der Pinselfabrik einbezogen. So fanden nicht nur bildende Künstler im Laufe der Jahre hier eine Plattform, sondern auch Literaten und Musiker.

Im Dürer-Jahr 1971 wurde mit einer großen Baumaßnahme das heute noch bestimmende Gebäude mit einem eigenen Galerietrakt errichtet. Das Ausstellungsprogramm wurde erweitert und umfasste auch die damals neu entstandene Strömungen, wie Happenings und Performances. Unter anderem mit Auftritten von Laurie Anderson, Julia Haywart, Johan Lorbee, Rainer Bergman, Winston Tona und Herbert Koller. Parallel präsentierte die Galerie Defet in den folgenden Jahrzehnten "ihre" Künstler auf den Kunstmessen Basel und Köln.

Ab den Jahren 1982/83 beanspruchte die Pinselfabrik den gesamten Gebäudekomplex einschließlich der Galerie. Für den Ausstellungsbetrieb und die Galerietätigkeit wurde 1983 ein eigenes Gebäude an der Gerhart-Hauptmann-Straße errichtet. Der angrenzenden Garten bot nun auch ausreichend Platz für die Präsentation von Skulpturen und erweiterte damit die Galerietätigkeit. Ausgewählte Arbeiten der ehemaligen Galerie Defet sind noch heute in der Gerhart-Hauptmann-Straße 35 zu besichtigen. Besucher sind herzlich willkommen – um eine vorherige telefonische Anmeldung unter 0911 / 61 42 95 wird gebeten.

2006 bezog die da Vinci Künstlerpinselfabrik ihren heutigen neuen Firmensitz am nahegelegenen Tillypark. Das frei gewordene Gebäude in der Gustav-Adolf-Straße 33 / Ecke Leoploldstraße 71 wurde von Hans-Friedrich Defet für die Erfordernisse eines Atelier- und Galeriehauses renoviert und umgebaut.

Am 1. Oktober 2006 erfolgte die feierliche Eröffnung womit sich die Vision des Ehepaares Defet verwirklichte: Aus dem umgebauten Fabrikgebäude der da Vinci Künstlerpinsel GmbH ein Haus für Kunstschaffende und Kunstvermittler entstehen zu lassen, das auch zur Bereicherung des kulturellen Leben der Stadt Nürnberg beiträgt.
Dies signalisiert dem Besucher nicht zuletzt die Kunst-Banane des Kölner Künstlers Thomas Baumgärtel, der das Atelier- und Galeriehaus Defet mit seinem bekannten Merkmal auszeichnete und vernetzte es so mit vielen Kunstorten weltweit.

Heute beherbergt das Atelier- und Galeriehaus Defet 18 kreative Köpfe, einen Stipendiaten, die Oechsner Galerie, ferner einen Ausstellungsraum des Instituts für moderne Kunst, den Verein Fotoszene e. V., ein Atelier für Kinder und Jugendliche sowie eine Druckwerkstätte welche für Künstler Serigraphien erstellt.