Welcome, with Love
06.07. - 08.09.2024
Uğur Ulusoy
im Ausstellungsraum des Institut für moderne Kunst
»Im Stil ist das Spiel das Ziel. Im Spiel ist das Ziel der Stil. Am Ziel ist das Spiel der Stil.« (Hermann Finsterlin zugeschrieben)
Uğur Ulusoy wurde 1984 im nordrhein-westphälischen Oberhausen geboren. Bis Ende der 1980er-Jahre arbeitete er als Marktschreier, zwischen 2005 und 2016 studierte er erst Architektur und danach Industriedesign an der Technischen Universität Braunschweig; Danach widmete er sich bis 2020 dem Studium der Bildenden Kunst, erst an der HBK Braunschweig bei Norbert Bisky und Hartmut Neumann, dann an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe bei Franz Ackermann und Hartmut Neumann.
Uğur Ulusoys Arbeiten sprengen die Grenzen des Tafelbilds, ebenso macht er die räumlichen Distanzen zwischen China, Istanbul und Barcelona durch seine weltweiten Arbeitsaufenthalte erlebbar. Sobald seine neoexpressionistischen All-Overs an einem Ort zum Hängen kommen, sprengen die Malmaterialien die jeweiligen Stoffuntergründe und wandern auf die sie umgebenden Wände aus. Es sind zeitgenössische Genrebilder, die als quasimusikalische Kompositionen die rauen Atmosphären menschlicher Lebensräume konservieren, oder man entdeckt im Werk des Künstlers fließende Plastiken, die mit einem Hauch von Dada einen fiktiven Stadtraum möblieren.
In seinen ausladenden Raumenvironments verschwimmen diese Genres zur vielstimmigen Symphonie einer chaotischen Großstadt. Hätte Hermann Finsterlin (1887–1973), der expressionistischste Künstlerarchitekt der 1920er-Jahre, unsere heutigen Medien und Reisemöglichkeiten gehabt, wahrscheinlich würde er in Uğur Ulusoys Installationen wohnen wollen.
Der Künstler lebt und arbeitet an vielen Orten zwischen Shenzhen und Südspanien, für das Jahr 2024 hat ihn das Institut für moderne Kunst für das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium nominiert, das ihn zum mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt in Nürnberg einlud. Die Ausstellung zeigt jene Werke, die während dieser Zeit entstanden sind.
Eröffnung: Samstag, 6. Juni 2024, 18.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 7. Juni bis 8. September 2024
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag: 14.00 bis 18.00 Uhr
Begleitprogramm:
Sonntag, 8. September 2024, 16.00 Uhr
Finissage mit Kuratorenführung im Dialog mit dem Künstler; im Anschluss Vorstellung seiner Ausstellungspublikation und seiner Instituts-Edition (Siebdruck: Rainer Michely)
Mit freundlicher Unterstützung der Atelier- und Galeriehaus Marianne und Hans Friedrich Defet Stiftung und der da Vinci Künstlerpinselfabrik Defet GmbH Nürnberg