Evelyn Plaschg
01.09.2020 - 15.02.2021
nominiert vom Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft //
Die pudrigen Oberflächen der Papierarbeiten von Plaschg changieren – abhängig von den Lichtverhältnissen – zwischen matt und brillant und machen die Arbeiten selbst zu fragilen ‚Körper‘, die durch Berührungen – durch das Ausstellen, Lagern und Präsentieren – abfärben; eine beginnende Auflösung der Arbeiten. Ausgehend von Fotografien übersetzt Plaschg die abgelichteten Körper in Zeichnungen, die dann wiederum mit Pigmenten ausgearbeitet werden. Auch wenn ihre Arbeitsweise zu einer malerischen Praxis tendiert, durch die eine innerliche Gefühlswelt nach außen getragen wird, wirken die Pigmente doch wie Filter, Linsen, welche die Körper und ihre emotionalen, spirituellen Zustände verklären. Farbe hat hier eine transitive Funktion – sie verfremdet die realistisch gemalten Körper, und gleichzeitig gibt sie vor, Zugang zu einem gefühlten mentalen Zustand zu verschaffen: Euphorie, Wärme, Enttäuschung, Leichtigkeit, Intimität, Wut, Scham – rot, pink, blau, grün, lila, orange, gelb. Plaschgs Praxis entwickelt einen porösen Solipsismus, der in den Arbeiten selbstreflexiv aufgebrochen wird. Auch wenn sich Körper, Personen auf den Papierbahnen überlappen, bleiben sie doch für sich; und gleichzeitig wirken sie unbegrenzt, nach außen offen.