Uğur Ulusoy
25.02. - 19.07.2024
nominiert vom Institut für moderne Kunst Nürnberg //
Uğur Ulusoy wurde 1984 im nordrhein-westphälischen Oberhausen geboren. Bis Ende der 1980er Jahre arbeitete er als Marktschreier, zwischen 2005 und 2016 studierte er erst Architektur und danach Industriedesign an der Technischen Universität Braunschweig; danach widmete er sich bis 2020 dem Studium der Bildenden Kunst, erst an der HBK Braunschweig bei Norbert Bisky und Hartmut Neumann, dann an der Akademie der bildenden Küste in Karlsruhe bei Franz Ackermann und Hartmut Neumann. Für Jahr 2024 hat er das Marianne-Defet-Malerei Stipendium erhalten, das ihn zum mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt am Atelier- und Galeriehaus Defet einlädt.
Uğur Ulusoys Arbeiten sprengen die Grenzen des Tafelbilds ebenso wie die räumlichen Distanzen zwischen China, Istanbul und Barcelona. Die Malmaterialien seiner neoexpressionistischen All-Overs überschreiten ihre Stoffuntergründe, sobald sie an einer Wand zum Hängen kommen und auf diese auswandern. Es sind zeitgenössische Genrebilder, die als quasimusikalische Kompositionen die rauen Atmosphären menschlicher Lebensräume konservieren, oder fließende Plastiken, die mit einem Hauch von Dada einen fiktiven Stadtraum möblieren.
In den ausladenden Raumenvironments verschwimmen diese Genres zur vielstimmigen Symphonie einer chaotischen Großstadt. Hätte Hermann Finsterlin, der expressionistische Künstlerarchitekt der 1920er Jahre, unsere heutigen Medien und Reisemöglichkeiten gehabt, wahrscheinlich würde er in Uğur Ulusoys Installationen wohnen wollen.
Der Künstler lebt und arbeitet an vielen Orten zwischen Shenzhen und Südspanien.