Zora Kreuzer
20.09.2024 - 31.01.2025
nominiert von der Kunsthalle Nürnberg //
Zora Kreuzers Wurzeln liegen in der Malerei, mit einem Schwerpunkt auf Minimal Art und Konkreter Kunst. Bereits in ihren Leinwandarbeiten ist ihre Vorliebe für kontrastreiche Neonfarben angelegt, die sie ebenso in ihren ortsspezifischen Rauminstallationen bevorzugt. Dabei ist ihre künstlerische Praxis immer ein offener Prozess, der die Architektur eines Raumes und dessen spezifische Lichtsituation durch farbliche Eingriffe und spezifische Lichtquellen und ‐führung verwandelt. Farbe wird dabei in unterschiedlichen Aggregatszuständen verwendet: Das Spektrum reicht dabei von Acryl- und Wandfarbe über Folien und Plexiglas bis hin zu farbigem Licht in Form von LED-Lampen, Leuchtstoffröhren und Neonröhren. Ihre Farb-Licht-Inszenierungen fügen sich zu Rauminstallationen zusammen, die den architektonischen Raum entmaterialisieren und die Grenzen zwischen Kunst und Architektur verschwimmen lassen.
Mit meist nur minimalen Eingriffen gelingt es Zora Kreuzer, höchst poetische und sinnlich erfahrbare Licht- und Farbräume zu schaffen. Dabei experimentiert sie mit der Intensität, den Nuancen und der Temperatur einzelner Farben und lotet ihre Wechselwirkungen durch Überlagerung, Mischung und Anordnung aus: Architektonische Eigenheiten werden in ihren Installationen neu bewertet, indem die Künstlerin sie betont oder zurücknimmt. Ohne dabei in den materiellen Bestand der Architektur einzugreifen verändert sie damit unsere Wahrnehmung des Raums.
In der Ausstellung Who’s Afraid of Stardust. Positionen queerer Gegenwartskunst in der Kunsthalle Nürnberg 2023/24 zeigte Zora Kreuzer eine Rauminstallation, bei der sie sich von Farbkombinationen und Lichtsituationen der Clubkultur inspirieren ließ.
Zora Kreuzer wurde von der Kunsthalle Nürnberg für das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium eingeladen. Ab September 2024 lebt und arbeitet die Künstlerin für fünf Monate im Atelier- und Galeriehaus Defet in Nürnberg.
Zora Kreuzer (*1986 in Bonn, lebt und arbeitet in Berlin) studierte von 2006 bis 2012 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Leni Hoffmann, Martin Pfeifle und Seb Koberstädt und wurde 2013 Meisterschülerin von Leni Hoffmann. Während ihres Studiums absolvierte sie Studienaufenthalte 2008 an der Ecole Supérieure des Arts Décoratifs de Strasbourg (FR) und 2009 an der Contemporary Art School Tianjin (CN).
Zora Kreuzer realisierte Kunst-am-Bau-Projekte an der Nord-Grundschule Berlin-Zehlendorf (2023), am Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin (2020) und im Betrieb für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, Erlangen (2017).
Für ihre Arbeit wurde Zora Kreuzer mit verschiedenen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter u. a. der Kalinowski-Preis (2022), der Van Look Preis (2017) und das Atelier Mondial Stipendium für Fremantle (AU) (2014). Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen national und international präsentiert, u. a. PEAC Museum Freiburg, Kunsthalle Nürnberg (DE), Museum Gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf (DE), Klocker Museum(AT), Kunst Meran (IT), Fremantle Biennale (AU), Museum de Lakenhal, Leiden (NL), Perth Institute of Contemporary Arts (AU) und Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt (DE).